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Da ist kein Weg
Da ist kein Weg - wenns dir mal die Sprache verschlägt *gg* - ist einfach Stille da. Diese Stille ist immer da - auch jetzt - unterhalb deiner Worte schwingt sie mit. Sie kann nicht "erreicht" oder gar "erlernt" werden - wenn keine Gedanken da sind - was ist dann da ?? (und dieses "etwas" ist eben immer da...)
 


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Automagic

Aus dem Hinterzimmer des Advaita

Edgar Hofer und Patrick Aigner

ISBN: 3735791247
128 Seiten

€ 14,90


Klappentext:

Patrick Aigner interviewt Edgar Hofer. Was soll denn das jetzt? Und vor allem… wozu? Ist nicht alles gesagt, eh schon immer alles? Sollten die beiden nicht lieber still sein und das Sein genießen? Das Erwacht-Sein genießen? Patrick Aigner interviewt Edgar Hofer. Sie hätten es auch lassen können. Stimmt doch. Oder nicht? Hier gibt es keine Schüler und keine Lehrer und schräge spirituelle Autoren schon dreimal nicht. Wir sind hier alle eins und blablabla… Ist eh klar. Lass stecken Junge. Hier ist voll Oneness und so…

Und doch interviewt Patrick Aigner Edgar Hofer. Und doch versucht Patrick Aigner, Edgar Hofer zu hinterfragen. Und doch versucht Patrick Aigner, Edgar Hofer zu fragen, wirklich zu fragen. Und doch versucht Patrick Aigner, Edgar Hofer zu überleben.

Inwieweit ihm das gelungen ist, inwieweit das Glatteis, auf das Edgar Hofer gezogen wurde, Patrick Aigner zum Verhängnis wurde? Patrick Aigner interviewt Edgar Hofer. Ein tiefes, liebevolles Buch zweier Advaita-Leute mit einer jeweils eigenen Sprache.


Auspackvideo:






Leseprobe:

• Patrick Aigner:

Frage 6

Pennywise war der Name, nach dem ich gesucht habe. Pennywise. Jetzt jedoch scheint mir irgendetwas an der Sache nicht zu stimmen. Irgendetwas stinkt. Dieser Name, für mich auf immer verknüpft mit einem seltsam die Straße runter hüpfenden Luftballon – sollte er wirklich die Antwort sein? Seit geraumer Zeit bin ich dieser Sache schon auf der Spur. Und ja, es war schlimm. Und ja, es wurde schlimmer. Richtig schlimm.

Am Anfang schien alles ganz harmlos. Ich hielt es, naiv, wie ich damals noch war, einfach für eine neue Frauenkrankheit. Irgendetwas also, über das ich weder sprechen, denken, noch sonst was wollte. Irgendetwas also, das das Zeug dazu hat, mir die Lust auf Sex gründlich, will sagen, für ganze Minuten zu nehmen. Und genau damit fing es an. Mit Sex. Oder besser gesagt, mit keinem Sex. „Kein Sex“ klingt allein schon nicht danach, mich so wirklich froh zu stimmen. Aber da war noch etwas anderes. Und ja, ich war erschrocken. Und ja, ich habe es anfangs total unterschätzt. Und Edgar, ich hoffe du merkst, wie ich mich quäle. Und ich hoffe du merkst, wie mir bei dem Gedanken an dieses erste Mal noch das Grauen die Nackenhaare aufstellt. Aber ich muss da durch und es hätte für dieses Interview auch keinen erkennbaren Sinn, die Spannung noch mehr in die Höhe zu treiben.

Diese wundervolle Frau also sagte es mir zum ersten Mal. Sie sagte ES mir zum ersten Mal. Sie sagte: Ich weiß nicht genau, ob ES hier Sex will. Freund der Liebe und des Longdrinks, ich war geschockt. Doch da ich meist in meiner Spontanität sehr liebevoll und einfühlsam reagiere, fragte ich sie fast ganz vorsichtig: Sag mal, hast du noch alle Nadeln an der Tanne? Bist du jetzt völlig durchgeknallt?

Als Advaita-Mann bin ich ja vieles gewohnt. Es scheint z.B. so, als ob ich einen Magneten in meinem Arsch habe, der Celestine-Damen, Bärbel Mohr und Neal Donald Wasch-Damen magisch anzieht. Vielleicht haben sie sich ja meinen Arsch beim Universum bestellt – nicht die schlechteste Wahl übrigens…

Sei es, wie es ist. Hier lag der Fall anders. Ernster. Aber das wurde mir erst kurze Zeit später bewusst. Und nein, an diesem Nachmittag gab es keinen Sex. Vielleicht für dich Edgar, das kann ich nicht mit letzter Sicherheit ausschließen, für mich jedenfalls nicht. Es war also an einem diesigen Novembertag, ich weiß es noch wie heute, weil die Küche aussah wie Sau, und ich somit einen geeigneten Widerstand hatte, um mich, um dem Aufräumen zu entgehen, den ganzen Tag hinter meine Texte zu klemmen, als ich die Email eines erst lange untergetauchten, dann plötzlich wieder aufgetauchten Advaita-Freundes las, mit dem ich tags zuvor ausgemacht hatte, dass wir zusammen etwas schreiben wollen. Ein Buch. Eigentlich war wirklich alles besprochen. Das Thema stand, die Herangehensweise, will sagen, die äußere Form war gefunden und ich war heiß darauf, ins Tun zu kommen. Heiß auf dieses Spiel, heiß auf diesen Tanz, ja ich hatte mich wirklich darauf gefreut. Wir wissen alle, was jetzt kommt. Nicht etwa ein schnörkelloses „Nö“, das wir schon seit dem „Mit-der-Mutter-im-Einkaufsmarkt-Spiel“ kennen. Nein. Auch nicht das so liebgewonnene Überbleibsel aus Jugendzeiten „Boah ey Alter, Boah echt ey, ich weiß nicht". Mein Advaita-Freund, den ich selbstverständlich darauf hin gnadenlos und mit sofortiger Wirkung vom Advaita-Freund auf einen spirituellen Freund herabgestuft habe, schrieb mir wörtlich: Du Patrick, ich weiß nicht, ob ES hier wirklich dieses Buch schreiben will. Das genau war der Augenblick, als ich anfing, ES zu hassen. Weißt du Edgar, Frauen sagten schon „nein“ zu mir, da war von Eva noch keine Spur im Paradies zu sehen, damit kann ich prima nicht leben, aber das war doch etwas anderes.

In der Zeit darauf fingen diese Vorfälle an, sich zu häufen. Leute, die ein paar Tage vorher noch völlig selbständig in der Lage waren „zwei Kugeln Vanille, eine Stracciatella und bitte etwas von dem leckeren Schokolikör darüber“ zu sagen, wurden Opfer dieser mir so verhassten Bestie: ES!

Nicht unmittelbar, aber dafür mittelbar, zerstörte diese Bestie auch mein Leben. Denn anstatt Bücher zu schreiben, fing ich an, mich in Spekulationen über meinen Feind zu verlieren. Alleine schon, um herauszufinden, dass es dieses Haus gar nicht gibt, Edgar, du weißt schon, dieses Haus eben, benötigte ich drei ganze Wochen und eineinhalb Flaschen Jägermeister 0,7 und die restliche Flasche Absinth. Dieses Haus, in dem die drin wohnen. Ja, genau die. Die, die immer herausfinden und beweisen. Ja genau, die amerikanischen Wissenschaftler. Ich hatte den Brief mit meinen Fragen und von Fakten gestützten Vermutungen an sie fast schon fertig, lediglich Monika hätte ihn noch Korrekturlesen müssen, als mein Plan in sich zusammenfiel.

Kurzum, ES hatte auch mir geschadet und somit betrachte ich mich auch als eines seiner unzähligen Opfer, wenngleich ich es ihm mit diesen Zeilen hier natürlich heimzahle. Aber auch ich habe wirklich Schaden davon getragen. Wenn mir heute Susanne schreibt, hier ist es so schön still, dann bin ich versucht zu fragen „Ist es bei dir still oder ist ES bei dir still?" Nein. Es ist nicht zum Lachen und ES schon gar nicht.

• Edgar Hofer:

Hi Patrick, bin mir nicht sicher, ob es da heute noch antworten möchte... ich wart da jetzt erstmal ab... auf einen Impuls... ob es mag... oder ob es nicht mag. Bin da selber ganz unparteiisch sozusagen. Und "es" ist ja da auch immer recht gespalten. Kann sich meist nicht entscheiden zwischen Yin und Yang. Und dann ist's, wenn es gut gelaunt ist, am liebsten beides zugleich. Und wenn es ganz schlecht gelaunt ist, dann ist es am liebsten neti-neti, nicht dies und nicht das. Und dann schiebt es das Ganze auch noch auf ein Hyper-Es, und von dort auf ein Hyper-Hyper-Es. Es sagt ja auch immer recht gern, dass es gar nichts tut, und dass es keine Entscheidungen gibt. Und dann sagt es gern dies und gern das, und wenn man es greifen mag, dann zerrinnt es gern zwischen den Fingern. Launiges Ding.

Wo waren wir stehengeblieben? Bin nicht sicher, ob es in mir jetzt zurückgucken möchte, und den Faden wieder finden, oder einfach alles liegenlassen und deine schöne Geschichte so stehenlassen. Vielleicht ist es das, was es wollte, von... es, äh, sich selbst.


Rezensionen:

Automagic Rezension von Petra Gugler:

Ich habe beinahe ein Tänzchen auf dem Küchentisch veranstaltet, als ich es gelesen habe. Patrick Aigners und Edgar Hofers gemeinsames Erstlingswerk: „Automagic – aus dem Hinterzimmer des Advaita".

Druckfrisch surft es souverän auf dem erwachten Zeitgeist. Das ist es, was ein selbst realisiertes Bewusstsein lesen will, das sich in keiner einsamen Höhle Nepals, in keinem Ashram Indiens oder in keinem abgelegenen Kloster Mitteleuropas wieder findet. Ein erwachtes Bewusstsein, dessen Körper-Geist-Organismus mitten im prallen und modernen Leben steht, geht mit dem, was die beiden hier ausdrücken zu 99% Prozent in Resonanz (es gibt auch Passagen, die ich nicht bejahen würde) und erfährt dabei bis in die letzte Körperzelle hinein Freude. Warum? Weil dieses Buch - in meinem Fall ganz sicher – das Erkennen widerspiegelt, was wirklich von den grossen Wahrheits-Lehrern gemeint wird: Leere und Fülle können nur eins sein! Nicht-Zwei! Es stehen phänomenale Sätze drin wie dieser hier von Edgar: „Diese "Menschwerdung Gottes" halte ich für einen immens wichtigen persönlichen Prozess. Eben nicht oben am Berg zu bleiben, sondern zurückkommen zu den Menschen, inmitten von ihnen, die "Rückkehr in die Matrix". Aus dem Nichts zurück in die Welt, auf die Bühne. Jesus machte es vor und man könnte dies auch "Auferstehung von den Toten" nennen.“

Patrick, der ganz offensichtlich zum reinen Advaita tendiert auf der Linie seines grossen Lehrers Nisargadatta und als Fragesteller fungiert, gibt im Text als „Stellvertreterbewusstsein“ den Urgrund von allem vor: Die Stille. Er hält gnadenlos Kurs auf die Essenz, indem er das Zwiegespräch immer wieder auf die Nichtheit/Leere allen Seins zurückführt. (Es geht zu guter Letzt eben nicht um all die schönen und blissigen Bewusstseinszustände!) Patrick bringt den Tod für jegliche Einbildung, es gäbe so was wie ein Erleuchtetsein. Patrick ist wie ein heisses Eisen, das auf den Wundbrand drückt, der von spirituellen Konzepten herrührt. An Patrick wagt man sich, wenn man davon genesen will.

Patrick sagt: „Viele versuchen sich selbst zu lieben, sich selbst lieben zu können. Das wurde ihnen gesagt. Es wurde ihnen aber auch gesagt, dass sie „ihr Ego“ besser wegbekommen sollten. Sie wollen sich also lieben, aber das klappt nie so ganz, denn da ist immer noch etwas, für das sie sich so dermaßen schämen oder furchtbar schuldig fühlen. Ich glaube mittlerweile, und das sage ich auch jedem, der es hören kann, die totale Arroganz ist der einzige Weg.“

Edgar antwortet - ein Auszug: „Wegen der Arroganz... das ist so eine Sache, und ich kann gut verstehen, was du da meinst. In gewisser Weise ist die Wahrheit schon recht arrogant, jede Wahrheit ist letztlich arrogant. Sie erhebt sich über die Lüge. Über den Irrtum. Über Illusionen. Gleichzeitig ist sie auch ihr eigenes Grab und löscht sich am Ende auch selbst aus. Jede Wahrheit ist auch eine Wahrheit zu viel, und genau dort beginnt dann die Arroganz des Nichtwissens, welches milde über jegliches Wissen lächelt, über jegliche Wahrheit, jede Definition, jeden Versuch eines "Dingfestmachens", eines "greifen Wollens". Und dort löst sich die Arroganz auch wieder auf, im Erkennen, dass allein schon das "Erkennenwollen" ein riesiger arroganter Akt ist. Hinter jeder Suche steht ja dann die Frage "wieso gerade ich"? (... finden soll; das Leid beenden soll; ankommen soll... usf. usf.).

Die Leere realisiert zu haben im Sinne eines buchstabengetreuen Advaita, kann etwas trocken anmuten, würde es dabei bleiben. Schliesslich entspringt der Leere die Fülle, alles, was ist und darum kommt in diesem Buch Edgar ins Spiel, der die Fragen Patricks von beiden Seiten der Medaille spiegelt. Ja, „Automagic“ spielt ganz "spirituell unkorrekt" mit den Konzepten der absolute Leere und der Fülle und ist gleichzeitig jenseits davon, weil es das authentische Erwachtsein beider wiedergibt. Kein erwachtes Bewusstsein als Mensch erfährt in dieser unendlichen Weite identische Aspekte des Lebens und immer nur das ein oder das andere, also nur Leere oder nur Fülle, weil eben nichts von all dem jemals getrennt sein könnte. Daraus kann eine Vielzahl an Fragen entstehen, die teils in diesem Buch aufgenommen wurden. Darum hat „Automagic“ nicht nur spirituelle Tiefe, sondern auch sehr viel Menschlichkeit zu bieten.

In der deutschsprachigen Erwachten-Szene, wenn man denn so sagen will, kommt man nicht an Edgar und Patrick vorbei. Sie sind ein Begriff und wir kennen sie. Edgar ist ein innovativer Satsanglehrer, der die Klaviatur der modernen Informationsmedien beherrscht wie kein Zweiter. Das hat er jahrelang als umstrittener Internet-Forenbetreiber bewiesen. Patrick ist das Enfant terrible der Szene, weil er sich so ganz und gar nicht dem geflügelten Heilsversprechen so mancher neuzeitlichen Satsang-Lehrer „am Ende wird alles gut“, beugen will. Er hat unter anderem ein Buch geschrieben, dessen blosser Titel für einige bereits zu aussagekräftig ist: „Erwachen trotz Alkohol.“ Die manchmal sogar kontroverse Unterhaltung der beiden, wenn es beispielsweise um die Zitierfähigkeit von Jesus Lehren geht durch Lehrer, die von der Selbstrealisation sprechen, lässt immer auch die gereiften Persönlichkeiten der beiden durchwirken, die durch viele, viele Lebenserfahrungen gegangen sind. Denn für Patrick und Edgar ist ganz klar: „Solange es einen berührt, sollte man das Leid dahinter eben einfach spüren, selber spüren, spüren, spüren. Im Gefühl, dass man es nicht "aushält" dann eben "einfach" das Herz explodieren lassen. Total. Absolut total frontal. Totale Explosion des Herzens. Inklusive Anklage Gottes. Mitfühlender Bruder der Menschen werden. Die Geburt eines Bodhisattvas. Der Tod des Erleuchteten."

Dieses gemeinsame Werk hat mich nicht nur unterhalten, sondern auch echt im Herzen berührt. Nicht bloss weil es mein eigenes Gedankenspiel nach dem Erwachen wiedergibt, auch weil es mich wieder einmal erkennen liess, wie sehr ich mit Menschen verbunden sein kann, die ich noch nicht einmal persönlich getroffen habe. Patrick und Edgar kamen mir beim Lesen als Personen nahe, als würde es sich bei den beiden um meine eigene Familie handeln. Und in Wirklichkeit sind wir ja alle eine Familie! Das ist eine Ausstrahlung, die ich in so manchen neuzeitlichen, spirituellen Büchern nicht gefühlt habe.

Petra Gugler

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